Gegenstand des heutigen Berichts ist die öffentliche Sitzung des Gemeinderates vom Montag, den 14.11.2022. Zur Sitzung sind 2 Zuhörer gekommen.
Zunächst beschäftigte sich der Rat, nach der öffentlichen Waldbegehung am vergangenen Samstag, mit dem Forstbetriebsplan 2023. Forstbezirksleiter Schweigler erläuterte den allgemeinen Zustand des Waldes. Revierleiter Niederer ging auf die Maßnahmen in Angelbachtal ein. Der Wald befinde sich im Wandel; einige Baumarten wie Esche und Fichte verschwinden aufgrund von Krankheiten oder Insekten nahezu ganz. Auf diesen Flächen werden wieder neue Kulturen wachsen.
Intensiv diskutiert wurde auch bereits im Vorfeld schon die Brennholzvergabe. 2023 werde man aufgrund der hohen Nachfrage mehr Brennholz für die Bürger zu Verfügung stellen. Dafür ginge weniger Holz an die Papierindustrie. Für Angelbachtal wurde die Lösung entwickelt, dass jeder Teilnehmer der Brennholzversteigerung bestätigen muss, dass er Angelbachtaler ist, das Holz für den privaten Gebrauch ist, eine Feuerstätte und den Kettensägen-Führerschein besitzt. Die Menge sei auf 10 Festmeter beschränkt. Eine erste Vergabe solle noch im Dezember stattfinden. Ein bis zwei weitere Versteigerungen seien aber auch im zeitigen Frühjahr geplant. Der Rat stimmte dem Forstbetriebsplan einstimmig zu.
Im zweiten Tagesordnungspunkt ging es um den Energiesparmaßnahmenplan. Über Einsparmaßnahmen im Bereich der Straßenlampen konnte man noch nicht entscheiden, da von der NetzeBW entsprechendes Zahlenwerk zu der Sitzung nicht vorlag.
Dafür diskutierte der Rat intensiv über die Weihnachtsbeleuchtung, Weihnachtsbäume sowie die weihnachtliche Rathausbeleuchtung. Hierzu gab es jeweils sehr unterschiedliche Meinungen. Ergebnis und Kompromiss dieser Diskussionen war, dass lediglich drei Weihnachtsbäume (Rathaus, Sonnenberghalle und ev. Kirche Michelfeld), ca. 50 Prozent der Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen (Ortskernbereiche) und nur das Wappen am Rathaus geschmückt werden. Neben der Wichtigkeit des Energiesparens stellte Bürgermeister Werner klar, dass es auch wichtig sei, ein Zeichen in der dunklen Jahreszeit zu setzen und durch die weihnachtlichen Lichter Hoffnung zu schenken. Dem Rat war es ebenso wichtig ein Zeichen zum Energiesparen zu setzen, aber nicht gänzlich auf die Beleuchtung zu verzichten. Ein Gemeinderat appellierte zusätzlich an die Bevölkerung, auch die Weihnachtsbeleuchtung, gerade an sonst hell erleuchtenden Häusern, zu reduzieren.
Danach wurde sich noch intensiv mit der Warmwasseraufbereitung der Duschen in der Sonnenberghalle auseinandergesetzt. Eine Berechnung ergab, dass Aufgrund des langen Leitungsnetztes und der wöchentlichen Legionellenspülung bei der aktuellen Nutzungszahl der Duschen ein Duschvorgang ca. 10-mal so viel Energie verbraucht, als ein Duschvorgang daheim. Der Rat tat sich schwer mit der Entscheidungsfindung, sprach sich aber letztlich bei drei Gegenstimmen für eine Abschaltung des warmen Duschwassers zunächst bis Februar aus. Danach wolle man neu entscheiden.
Anschließend entschied der Gemeinderat einstimmig, die Thermografieaktion und den Sanierungsfahrplan sowie die Solar-Checks für die Bevölkerung zu fördern.
Eine Thermografieaufnahme kostet den Eigentümer dann nur noch lediglich 99 Euro, der umfangreiche Sanierungsfahrplan 649 Euro und der Solar-Check ist sogar durch die Förderung ganz kostenlos. In den kommenden Haushaltsberatungen soll entschieden werden, ob die Förderung privater Photovoltaik-Anlagen seitens der Gemeinde erfolgen wird.
Mitteilungen:
Die Gemeindeverwaltung informierte aufgrund Nachfrage aus letzter Sitzung, dass man durch die Nutzung des Klärgases an der Kläranlage 10.000l Heizöl spare. Für eine weitergehende Nutzung in anderen Gebäuden entstehe aber bei der Kläranlage zu wenig Klärgas. Es wird nur noch in Ausnahmefälle, wenn der Druck zu weit steigt, abgefackelt, ansonsten wird die Energie ausnahmslos genutzt.
Ebenso wurde über den Abschluss eines Stromliefervertrags für die Gemeinde informiert. Die Stromkosten der Gemeinde steigen von rund 131.000 Euro auf rund 236.000 Euro.
Anfragen:
Ein Gemeinderat regte an, im Mitteilungsblatt über das Verbot von Schottergärten zu informieren. Er habe die Bitte einer Bürgerin erhalten.
Ein Gemeinderat sorgte sich um die ärztliche Situation in Angelbachtal und regte an, am neuen Minikreisel ein Ärztehaus zu errichten, um so die Ansiedlung eines Arztes für Michelfeld zu erleichtern.
Bürgermeister Werner stellte klar, dass ein Ärztehaus schon oftmals diskutiert wurde. Derzeit sei die ärztliche Versorgung in Angelbachtal mit drei praktizierenden Ärzten gut. Er sei hierzu im ständigen Austausch mit den Ärzten, dass dies auch so bleibe. Das Thema Landarztmangel komme mit Massivität in den kommenden Jahren auf die Gemeinden zu, die Politik habe hier keine bzw. zu wenige Maßnahmen ergriffen. So komme das durchaus sinnvolle Landarztprogramm viel zu spät.
Gez. Protokollführer