Mit Sanierungsbeginn soll der Besitzübergang erfolgen – Planer stellten Ausstattung vor – Überwachungskameras angeregt
Von Ralf März
Angelbachtal. (ram) Jetzt können die Arbeiten zur Sanierung der Mehrzweckhalle beim Sportplatz in Michelfeld ausgeschrieben werden. Einstimmig votierte der Gemeinderat für die Übernahme der Halle und genehmigte bei zwei Enthaltungen auch die vorgesehenen Materialien. Baubeginn der rund 2,65 Millionen Euro teuren Maßnahme soll im Sommer sein.
Die Halle neben dem TSV-Clubhaus in Michelfeld war vor rund 60 Jahren hauptsächlich von Ehrenamtlichen des damaligen TSV-Michelfeld errichtet worden. Genutzt werden konnte sie für den Übungsbetrieb, ausgestattet mit Bühne und Ausschankbereich samt Küche aber auch für kulturelle Veranstaltungen. Aufgrund des Alters sind zahlreiche Sanierungsmaßnahmen an Dach, Isolierung, Heizung und im Sanitärbereich notwendig. Finanziell konnte der Verein diese nicht stemmen. Schon lange war deshalb im Sportflächenkonzept der Gemeinde die Übernahme der Halle samt Sanierung vorgesehen. Der TSV-Angelbachtal und andere Gruppen werden nach der Sanierung dann Mieter der Halle, ähnlich wie es bei der Nutzung der Sonnenberghalle in der Ortsmitte der Fall ist.
Als „bemerkenswert“ bezeichnete Bürgermeister Frank Werner die Entscheidung der Mitgliederversammlung des TSV-Angelbachtal, die vor rund zwei Wochen einstimmig für die Übergabe der Halle votiert hatte. Noch einmal erinnerte der Bürgermeister an den „langen Weg“ zu dem auch die Fusion von TSV-Eichtersheim und TSV-Michelfeld im Herbst 2019 gehörte.
Über die Hallensanierung hatte auch der Gemeinderat in der Vergangenheit mehrfach beraten, mit großer Mehrheit stimmte man dort im vergangenen Jahr für das Sanierungskonzept. Die Zustimmung zur Übernahme der Halle aus dem TSV-Besitz wurde damit jetzt zur Formsache: Ohne Aussprache fiel eine einstimmige Entscheidung. Mit Beginn der Bauarbeiten soll die Halle in den Gemeindebesitz übergehen.
Die beauftragten Planer und Architekt Andreas Lippeck hatten in den vergangenen Monaten die Detailplanungen vorangetrieben und stellten dem Gemeinderat und den zahlreichen Zuhörern in der Sonnenberghalle die geplanten Materialien vor. Dabei hatte die Gemeinde schon im Vorfeld Wert darauf gelegt, möglichst gleiche Fabrikate zu verwenden, wie diese auch in anderen Gemeindegebäuden eingesetzt sind. Von „schlichter Eleganz“ sprach der Bürgermeister bei den vorgestellten Komponenten, die von Toilettenschüsseln, Wasserhähnen und Duschköpfen über durchgängige LED-Beleuchtungen bis hin zu den Heizkörpern in den Nebenräumen reichten.
Die Sporthalle soll über Strahlheizkörper an der Decke beheizt werden, der Einbau einer Fußbodenheizung sei aufgrund des vorhandenen Bodenunterbaus nicht wirtschaftlich, so Matthias Imhof vom Büro miplanung GmbH. Für eine mit Holzpellets befeuerte Heizzentrale hatte sich der Gemeinderat bereits im Dezember ausgesprochen.
Kaum Diskussionsbedarf gab es zu den vorgestellten Materialien aus dem Ratsrund. „Mich überzeugt die funktionale Auswahl“, fasste SPD-Gemeinderat Frank Reinbold zusammen, gab aber zu bedenken, auch auf die Akustik für die kulturelle Nutzung zu achten. Hinterfragt wurde auch das Blechdach und die darunterliegende Dämmung. Roland Lang (Junge Liste) regte an, nicht nur eine Photovoltaikanlage vorzusehen, sondern diese direkt mit zu bauen. Dies sei in jeden Fall günstiger, als diese nachträglich zu installieren. Bürgermeister Frank Werner sicherte zu, die Kosten prüfen zu lassen.
Sacha Bertich (Junge Liste) wollte wissen, ob auch Kameras im Außenbereich vorgesehen seien. Auch Markus Haaß (BV/CDU) regte in Erinnerung an die Brandstiftung an der Sonnenberghalle an, den Einsatz von Kameras zu prüfen. Bisher waren diese in den Planungen nicht vorgesehen.
Christoph Haag (GAL) wollte wissen, ob bei den Verputz- und Malerarbeiten an der Außenfassade auch das angrenzende Clubhaus mit einbezogen werde. Dies sei nicht geplant, erklärte Bürgermeister Frank Werner dazu, da das Clubhaus weiterhin dem TSV gehöre. Dies müsste von Vereinsseite entschieden und finanziert werden.
In den kommenden Wochen sollen nun die Sanierungsarbeiten ausgeschrieben werden, die Arbeiten könnten im Sommer beginnen und sind mit etwa einem Jahr veranschlagt.