Aus der Gemeinderatssitzung vom 25.10.2021: Gemeinde kommt 2021 nicht ohne Darlehen aus

Erstmals seit vielen Jahren steigt Verschuldung – Zahlreiche Investitionen schlagen zu Buche


Angelbachtal. (ram) Ohne Diskussionen und mit einstimmigen Entscheidungen genehmigte der Gemeinderat jetzt die Aufnahme eines 500.000 Euro Darlehens für den Gemeindehaushalt sowie 300.000 Euro für die Wasserversorgung. Entsprechende Darlehensaufnahmen waren im Rahmen der Haushaltsplanung vorgesehen und von der Rechtsaufsichtsbehörde genehmigt, führte Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka aus. Dabei verwies er auf die zahlreichen Investitionen wie den Kanalaustausch bei der Hauptstraßensanierung, eine Anzahlung für ein neues Feuerwehrfahrzeug, eine Schlusszahlung zum Umbau der Mensa (die Baumaßnahme liegt bereits einige Jahre zurück) sowie zahlreiche Planungsleistungen für anstehende Maßnahmen. Aktuell betrugen die Investitionen rund 616.000 Euro, weitere Zahlungen dürften bis Jahresende anfallen, so Horsinka. Bei der Wasserversorgung schlug vor allem der Wasserleitungstausch in der Hauptstraße zu Buche.
Aufgenommen könnten entsprechende zinsverbilligte Darlehen bei der L-Bank werden. Bei einer Laufzeit von 30 Jahren und einer zehnjährigen Zinsbindung schwanken die Konditionen derzeit zwischen 0,10 und 0,20 Prozent pro Jahr, so der Rechnungsamtsleiter. Es gelte der Zinssatz am Tag der Kreditanfrage.
Klar ist, dass der Schuldenstand der Gemeinde durch die Darlehensaufnahme zum ersten Mal seit rund 15 Jahren erhöht. Betrug die Pro Kopf-Verschuldung zu Jahresbeginn rund 247 Euro je Einwohner wird sie zum Jahresende auf 315 Euro (1,6 Millionen Euro) ansteigen.
Bei der Wasserversorgung ist es üblich, Investitionen über langfristige Darlehen zu finanzieren. Die Kosten haben Einfluss auf die Wassergebühren, die landläufig deshalb auch „Wasserzins“ genannt werden. Der Schuldenstand dürfte dort zum Jahresende bei 1,7 Millionen Euro liegen, da auch in den zurückliegenden Jahren immer wieder Sanierungen am Wassernetz vorgenommen wurden.