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Aus der Gemeinderatssitzung vom 25.01.2021: Kreiselbau in der Michelfelder Ortsmitte dürfte sechs Monate dauern

Die Bauarbeiten gehen in die Ausschreibung – Start ist im späteren Frühjahr geplant – Vollsperrung für sechs Monate

Angelbachtal. (ram) Wenige Wochen nachdem die Ortsdurchfahrten von Eichtersheim und auch von Waldangelloch wieder für den Durchfahrtsverkehr frei sind, wird die nächste Baustelle mit Vollsperrung konkreter. Schon lange wurde über den Umbau der unfallträchtigen Kreuzung beim ehemaligen Gasthaus „Löwen“ in Michelfeld zu einem Mini-Kreisverkehr im Gemeinderat diskutiert (wir hatten berichtet). Auch bei einer Bürgerversammlung und einem Anwohnergespräch wurde die Maßnahme im vergangenen Jahr vorgestellt. Im Oktober fiel der Grundsatzbeschluss mit großer Mehrheit.
Inzwischen wurde die Detailplanung ausgearbeitet, so dass die Maßnahme in die Ausschreibung gehen kann. Zahlreiche Firmen hätten bereits Interesse bekundet, erklärte M. Eng. Michael Ganter vom Ingenieurbüro Willaredt den Gemeinderäten und Zuhörern in der Sonnenberghalle.
Vorgesehen ist ein Baubeginn im Frühjahr diesen Jahres, eine gewisse Flexibilität sei jedoch berücksichtigt, um möglichst viele Angebote von Firmen zu bekommen. Insgesamt rechnet man mit einer Bauzeit von sechs Monaten, für welche die Landesstraße 551 und die Kreisstraße 4177 sowie die Luisenstraße an diesem Knotenpunkt voll gesperrt werden müssen.
Um Platz für den 21 Meter messenden Mini-Kreisverkehr samt Bürgersteigen zu schaffen, soll das seit über zehn Jahren leerstehende Gasthaus „Löwen“ abgebrochen werden. Auf der Restfläche des historischen Gasthauses sind sechs Parkplätze samt einer Elektro-Ladesäule geplant. Um sichere Straßenquerungen im Ortszentrum zu schaffen, entstehen drei barrierefreie Zebrastreifen an den Ästen des Kreisverkehrs.
Beginnen werden die Bauarbeiten zunächst im Untergrund: Im Bereich des neuen Kreisverkehrs soll der Kanal und die über 100 Jahre alte Wasserleitung erneuert werden, auch Leerrohre für schnelle Internetleitungen werden verlegt. Der eher kleinere Teil der Baumaßnahme wird dann der Straßen-, Gehweg- und Kreiselbau sein. Die Kosten hierfür teilen sich Land und Kreis, den Leitungsaustausch im Untergrund und die Parkplätze muss die Gemeinde bezahlen. Schätzungen gehen davon aus, dass die Gesamtkosten bei über einer Million Euro liegen werden.
Auf die Lastwagen- und Autofahrer kommt mit Beginn der Arbeiten die nächste größere Umleitung zu. Ähnlich wie bei den gerade abgeschlossenen Bauprojekten soll der Schwerlastverkehr großräumig um Angelbachtal geleitet werden. Dabei können die LKW beispielsweise über die B39 nach Sinsheim und von dort über die L550 nach Weiler und weiter Richtung Waldangelloch oder Eppingen fahren.
Der innerörtliche Verkehr soll durch die Michelfelder Industriestraße und ab der Karlstraße dann über die K4177 Richtung Dühren und Eschelbach umgeleitet werden. Die Schulstraße soll dabei nicht als offizielle Umleitung ausgeschildert werden, berichtete Bürgermeister Frank Werner aus der Abstimmung mit den Fachbehörden und der Polizei. Natürlich werden ortskundige Verkehrsteilnehmer diese Straße nutzen. Viel Verkehr in diesem Bereich befürchtete deshalb Gemeinderat Frank Reinbold (SPD) in der Ratsdiskussion. Kritisch könnte das Verkehrsaufkommen auch im hinteren Bereich der Friedhofstraße werden, wo eine kleinere Straße ebenfalls als inoffizielle Umleitung genutzt werden könne.
Ob der Zeitplan der Ausschreibung nicht zu knapp sei, um geeignete Firmen zu finden, wollte GAL-Gemeinderat Christoph Haag wissen. Zwar sei die Auslastung vieler Baufirmen nach wie vor hoch, doch hätten erste Anfragen gezeigt, dass Kapazität bei verschiedenen Unternehmen bestehe, so Michael Ganter. Dabei wäre auch möglich, dass die nur rund 100 Meter entfernte Erneuerung der Friedhofstraße (wir berichten noch), bei entsprechendem Angebot an dieselbe Baufirma vergeben werde. Die Zeitpläne sollten auf jeden Fall aufeinander abgestimmt, und „nicht alles dicht gemacht werden“, regte dazu Karl Kern (Freie Wähler) an.
Sascha Bertich (Junge Liste) riet, für die Pflanzbeete entlang des Kreisels Leerrohre einzubauen, um einfach eine Bewässerung für die Grünflächen nachrüsten zu können.
Über die Zufahrtsmöglichkeiten für Arzt und Geschäfte an der Kreuzung erkundigte sich Werner Müller (BV/CDU), sie sollen laut Bürgermeister Frank Werner während der Bauzeit immer erreichbar bleiben.
Bei einer Enthaltung beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung mit der baulichen Umsetzung der Maßnahme und dem Abschluss einer Kostenvereinbarung mit Land und Kreis, die im Vorfeld bereits die Kostenübernahme für den Straßenbau zugesichert hatten.




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