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Aus der Gemeinderatssitzung vom 25.01.2021: Friedhofstraßensanierung dürfte zehn Monate dauern

Gemeinderat votierte einstimmig für Maßnahme – Arbeiten an Kanal und Wasserleitung – 650.000 Euro Gesamtkosten geschätzt


Angelbachtal. (ram) Wenn im Frühsommer die Michelfelder Ortsdurchfahrt für den Bau des Mini-Kreisverkehrs beim ehemaligen Gasthaus Löwen für rund sechs Monate gesperrt wird (wir haben berichtet), sollen auch in der etwa 100 Meter entfernten Friedhofstraße die Bagger anrollen. Einstimmig entschied der Gemeinderat über die Ausbauvariante, fasste den Ausschreibungsbeschluss und vergab die Ingenieurleistungen.
Die Friedhofstraßensanierung ist ein schon länger geplantes Projekt, für welches die Gemeinde auch Zuschüsse aus dem Landessanierungsprogramm bekommen wird. Die baulichen Maßnahmen umriss Michael Ganter (M. Eng.) vom Sinsheimer Ingenieurbüro Willaredt jetzt im Gemeinderat: Im vorderen Bereich der Friedhofstraße von der Kreuzung Friedrichstraße bis zum Zugang zum jüdischen Friedhof ist auf rund 190 Metern ein Vollausbau geplant. Dies bedeutet, dass sowohl Kanal und Wasserleitung im Untergrund samt Hausanschlüssen komplett erneuert werden, verlegt werden auch Leerrohre für schnelle Internetleitungen über Glasfaser.
In weiteren Verlauf kann ein Teilstück des Kanals erhalten und im sogenannten Inliner-Verfahren saniert werden. Dabei werde ein großer, mit Kunstharz getränkter Schlauch in den Kanal eingezogen, an die Kanalwände gepresst und ausgehärtet. Der Vorteil ist dabei, dass keine umfangreichen Tiefbauarbeiten notwendig werden.
Um diese werde man aber im letzten Stück der Friedhofstraße, bis hin zur Wasserentnahmestelle nicht herumkommen, war zu erfahren. Hier sei der Kanal in „sehr desolatem Zustand“.
Die Wasserleitung dürfte in Teilen noch auf die Bauzeit der Michelfelder Wasserversorgung im Jahr 1907 zurückgehen. Später wurden die Leitungen im Kreuzungsbereich der Gartenstraße mit dem Eichtersheimer Netz verbunden. Das dort errichtete unterirdische Schachtbauwerk soll im Zuge der Sanierung entfernt und die Schieberkreuze erneuert werden.
Für die Gestaltung der Straßenoberfläche hatte Michael Ganter zwei Vorschläge mitgebracht: Einen mit Regenrinne in der Straßenmitte, die andere würde dem heutigen einseitigen Gefälle der Straße entsprechen. Es würde dabei eine einseitige Regenrinne angelegt, die Restflächen zu den Gebäuden sollen gepflastert werden. In verschiedenen Plan-Schnitten erklärte der Ingenieur, dass dabei die geringsten Höhenanpassungen an den Grundstückszufahrten notwendig würden. Aufgrund der Enge der Straße von nur rund 3,50 Metern solle alles überfahrbar gestaltet werden.
Schnell wurde in der Ratsdiskussion deutlich, dass die Variante mit einseitiger Rinne der klare Favorit ist. Lukas Del Monego (Junge Liste) regte an, die Rasenfläche, die heute als Parkplatz benutzt werde, zu befestigen. „Gut, dass es angegangen wird“, lobte Christoph Haag (GAL) das Sanierungsvorhaben, die Schlaglöcher würden immer schlimmer, erklärte er, brachte aber auch Kritik vor: Die Anwohnerschaft hätte sich eine frühere Information über die Planungen gewünscht, sei ihm zugetragen worden.
Bürgermeister Frank Werner gab dazu zu bedenken, dass zunächst der Gemeinderat zu informieren und zu hören sei. Bereits einen Tag nach der Ratssitzung war ein Anwohnergespräch terminiert, pandemiebedingt musste dieses aber verschoben werden. Klar sei, dass auch die Anregungen aus der Bürgerschaft in die Planungen einfließen können, so der Bürgermeister. Ein zweites Anwohnergespräch finde in der Regel kurz vor Baubeginn statt.
Dieser könnte den Planungen zufolge im Sommer sein. In den kommenden Wochen sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden und dann kurz nach dem Start der Kreisel-Baumaßnahme beim „Löwen“ auch in der Friedhofstraße beginnen. Für die Anschlussarbeiten der neuen Leitungen an die Friedrichstraße profitiere man von der Straßensperrung für den Durchgangsverkehr, sonst wäre eine gesonderte Straßensperrung notwendig geworden. Die Bauzeit in der Friedhofstraße schätzte Michael Ganter auf rund 10 Monte. Die Kosten werden bei etwa 650.000 Euro (plus Baunebenkosten) liegen. Einstimmig gab der Gemeinderat grünes Licht und beauftragte die Verwaltung mit der baulichen Umsetzung.



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