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Aus der Gemeinderatssitzung vom 22.07.2024: Sanierungsmaßnahmen sollen auch in Zukunft gefördert werden

Gemeinderat verlängerte Veränderungssperre für ehemaligen Hirsch – Neuer Antrag für Landessanierungsprogramm wird ausgearbeitet

Angelbachtal. (ram) Seit 2014 wird in Angelbachtal saniert oder abgerissen: Vor zehn Jahren starte die Förderung das Landessanierungsprogramms, vorwiegend im alten Ortskern Michelfeld. Da das Programm allerdings im kommenden Frühjahr ausläuft, befasste sich der Gemeinderat jetzt mit einem neuen Antrag. 
Im auslaufenden Programm seien rund 40 Sanierungsvereinbarungen zwischen der Gemeinde und privaten Eigentümern abgeschlossen und somit über 500000 Euro an Zuschüssen bewilligt worden, erklärte Bürgermeister Frank Werner. Zudem seien zahlreiche kommunale Maßnahmen umgesetzt worden. Zusammen mit einem weiteren angegliederten Programm betrug der Gesamtförderrahmen rund 5,8 Millionen Euro. Knapp zwei Drittel davon kamen vom Land.
Nun soll eine neue Gebietskulisse „Ortsmitte II“ erarbeitet werden, um auch weiterhin Sanierungsmaßnahme unterstützen zu können und Landeszuschüsse zu erhalten. Zunächst müssen Entwicklungsziele festgelegt und vorbereitende Untersuchungen durchgeführt werden. Damit beauftragte der Gemeinderat jetzt einstimmig die STEG Stadtentwicklung GmbH aus Stuttgart, welche bereits das aktuelle Zuschussprogramm begleitet. 
Roland Lang (BV/CDU) erkundigte sich zur geplanten Fördersumme, doch diese könne erst nach der Konzeptentwicklung abgesehen werden, so der Bürgermeister. Auch die Frage zur Gebietsabgrenzung von Christoph Haag (Bunte Liste) wird erst im Laufe der Planungen zu beantworten sein. Die Planungskosten seien im Falle einer Aufnahme ins Sanierungsprogramm förderfähig, zunächst müssen sie jetzt aber aus der Gemeindekasse bezahlt werden. Die Vorbereitung und Konzeptentwicklung werden rund 50000 Euro kosten.
Zur Sanierung passte, dass in der Sitzung auch das große Areal des ehemaligen Gasthauses Hirsch zwischen Haupt- und Frankenstraße in Eichtersheim zur Sprache kam. Seit Jahrzehnten nagt an dem teilweise denkmalgeschützten Gebäude der Zahn der Zeit. Gemeinderäte bestätigten, dass das Dach nicht mehr dicht sei und somit die Bausubstanz immer weiter geschädigt werde. Gleichzeitig seien die Denkmalschutz-Auflagen offensichtlich hoch. 
Die Grundstücke gehören seit einigen Jahren einem privaten Eigentümer, der auch einen tragfähigen Sanierungsplan vorgestellt hatte. Aus verschiedenen Gründen, darunter sicher die Baukostenentwicklung, konnte dieser nicht umgesetzt werden. Der Gemeinderat beschloss deshalb vor zwei Jahren eine Veränderungssperre für diesen Bereich und fasste den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan. Ziel davon war es, so der Bürgermeister, mit einem Investor eine Gesamtlösung zu entwickeln und gleichzeitig zu verhindern, dass nur auf der Freifläche eine Entwicklung stattfinde, das historische Gebäude aber weiter sich selbst überlassen bleibt.
Roland Lang regte mit Blick auf die marode Bausubstanz dringen an, auf das Denkmalamt einzuwirken, nicht dass in einigen Jahren weiterer Leerstand gar der historische Torbogen einstürze. Heimo Linse (Bunte Liste) wies die Veränderungssperre zunächst als „Entwicklungsverhinderung“ zurück, so dass der Bürgermeister noch einmal bekräftigte, dass dies nicht beabsichtigt sei, sondern eine Gesamtlösung im Mittelpunkt stehe. Mit großer Mehrheit beschloss der Rat, die Veränderungssperre um ein Jahr zu verlängern.
 

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