Gemeinderat erteilt Einvernehmen nicht - Kinderfeuerwehr soll Nachwuchs sicherstellen – 37 Flüchtlinge angekommen
Von Ralf März
Angelbachtal. (ram) Mit einem bunten Themenmix hatte sich der Gemeinderat bei seiner jüngsten Zusammenkunft in der Sonnenberghalle zu befassen. Mit am Ratstisch saß auch Feuerwehrkommandant Jochen Kattermann, der den Gemeinderäten einen Einblick in die geplante Kinderfeuerwehr gab.
Nach bisherigen feuerwehrsatzungstechnischen Regeln sei eine Aufnahme von Kindern erst ab dem achten Lebensjahr möglich. Um Kinder rechtzeitig an dem ehrenamtlichen Dienst in der Feuerwehr binden zu können, soll daher das Eintrittsalter reduziert werden. Neben der Jugendfeuerwehr soll es daher ab April eine Kinderfeuerwehrgruppe geben. Für die Betreuung der Kinder wurde in der neuen Satzung die Möglichkeit geschaffen, auch Fachberater oder Personen mit pädagogischen Kenntnisse in die Feuerwehr aufzunehmen, ohne dass diese Dienst in der Einsatzabteilung leisten müssen. Einstimmig und ohne Diskussion genehmigten die Bürgervertreter die Anpassung der Feuerwehrsatzung und auch der Entschädigungssatzung der Feuerwehr, die zukünftig neben dem Jugendfeuerwehrwart auch für den Kinderfeuerwehrwart eine jährliche Aufwandsentschädigung von 400 Euro vorsieht.
Mit deutlicher Mehrheit versagt wurde das Einvernehmen zu einer Bauvoranfrage zum Umbau und zur Erweiterung eines Wohn- und Geschäftshauses in der Bruchsaler Straße. Bereits im Februar hatten die Bürgervertreter sehr ausführlich über die Planungen der Familie Mack, die das Gebäude mit Bekleidungsgeschäft, Werbestudio und Wohnhaus gerne erweitern und aufstocken möchten, beraten (wir haben berichtet). Schon damals war klar geworden, dass der Gemeinderat zwar innerörtliche Entwicklung als sehr wichtiges ansieht, die geplante Bebauung aber für diesen Standort aus Sicht der Bürgervertreter zu massiv sei. Daran änderte auch ein vor-Ort-Termin des Gemeinderates nichts und das erneute erörtern der Vor- und Nachteile in der jüngsten Sitzung. Bei einer ja-Stimme, vier Enthaltungen und acht nein-Stimmen wurde das gemeindliche Einvernehmen versagt. Jedoch werde damit gerechnet, dass die zuständige Baurechtsbehörde der Stadt Sinsheim das Einvernehmen des Angelbachtaler Gemeinderates ersetzt, wie Bürgermeister Frank Werner erklärte. Hintergrund ist, dass die baurechtlichen Vorgaben vollständig in der Planung berücksichtigt werden sollen und auch in der direkten Nachbarschaft mit Heckerzentrum, Sparkasse und Volksbank ähnlich massive Gebäude stehen.
Vergeben wurde der Auftrag zur Lieferung eines Pritschen-Fahrzeugs für den Gemeindebauhof als Ersatz für einen Transporter, welcher zwischenzeitlich erhebliche technische Mängel aufweise, so Bauverwaltungsleiter Daniel Oestrich. Drei Autohäuser wurden daher um Abgabe für ein Angebot zur Lieferung eines Drei-Seiten-Kippers mit Anhängerkupplung gebeten. Einstimmig wurde das örtliche Autohaus Heckel, welches das wirtschaftliche Angebot mit knapp 39000 Euro abgegeben hatte, mit der Lieferung beauftragt.
Bei den Mitteilungen informierte der Bürgermeister darüber, dass die Deutsche Telekom die Telefonstation am Friedrich-Heckerplatz abbauen werde. Auch die Umleitungssituation aufgrund der gesperrten Michelfelder Ortsdurchfahrt kam zu Sprache.
Bekanntgegeben wurde, dass inzwischen 37 Flüchtlinge aus der Ukraine in Angelbachtal aufgenommen und privat untergebracht sind. Der Bürgermeister dankte für die großartige Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung. Geplant sei, ein örtliches „Netzwerk Ukraine“ zu gründen, um die unterschiedlichen ehrenamtlichen Aktivitäten zu vernetzen, so Frank Werner im Gespräch mit unserer Zeitung.