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Aus der Gemeinderatssitzung vom 20.01.2025: Zuschüsse für Integrationsmanagement mehr als halbiert

Damit müssen auch die Stellen reduziert werden – DRK übernimmt die Aufgaben – Dank an Arbeitskreis Migration 

Angelbachtal. (ram) 73 Geflüchtete leben derzeit in der Gemeinde, berichtete der stellvertretende Hauptamtsleiter Paul Merwarth in der jüngsten Gemeinderatssitzung, bei der es um die Verlängerung des Integrationsmanagements ging. Seit vielen Jahren haben die Gemeinden Rauenberg, Mühlhausen, Malsch, Angelbachtal, Dielheim und Zuzenhausen gemeinsam im Verbund die Aufgaben des Integrationsmanagements an das Deutsche Rote Kreuz übergeben. Insgesamt drei Vollzeitstellen gab es dafür bisher für die Gemeinden, bezahlt aus Fördermitteln des Landes. Lediglich Verwaltungs- und Sachkosten wie Mobilität und Kommunikation mussten die Gemeinden tagen. 
Die Männer und Frauen vom Roten Kreuz (DRK) unterstützen die Geflüchteten insbesondere bei der Integration in die Gemeinden und bei Behördengängen, dazu gehören auch Sprechstunden vor Ort. „Das übergeordnete Ziel dabei ist die soziale, kulturelle Integration in den lokalen Arbeitsmarkt,“ schreibt das DRK Heidelberg zu den Aufgaben auf seiner Internetseite.
Zum Jahresbeginn wurde die Verteilung der 58 Millionen Euro Landesfördermittel in Baden-Württemberg allerdings neu geregelt. Die Beantragung von Fördermitteln ist nur noch für Kreise möglich, welche die Gelder dann an die Gemeinden weitergeben können. Aufgrund der Landes-Erstaufnahmestelle in Schwetzingen entfallen allerdings 57,27 Prozent weniger Fördermittel auf die Städte und Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis. 
Für die Verbundgemeinden Rauenberg, Mühlhausen, Malsch, Angelbachtal, Dielheim und Zuzenhausen stehen somit nur noch 126539 Euro pro Jahr zur Verfügung. In der Folge müssen nun die Stellen des Integrationsmanagements von drei auf 1,5 reduziert werden, erklärte Paul Merwarth zum Sachverhalt. Durch die Reduzierung des Personals wird sich auch der Gemeindeanteil an den Sachkosten reduzieren, knapp 3000 Euro muss die Gemeinde nun pro Jahr bezahlen. 
Bürgermeister Frank Werner lobte die Arbeit der Integrationsmanager des DRK, „sie haben sich in allen Gemeinden etabliert“, erklärte er. Allerdings hob er auch den seit vielen Jahren in Angelbachtal bestehenden Arbeitskreis Migration hervor: „Von ehrenamtlicher Seite wird mehr gestemmt als von Verwaltung und von staatlicher Seite,“ betonte er und dankte den örtlichen Helferinnen und Helfern.
Gemeinderat Heimo Linse (Bunte Liste) erkundigte sich im Rahmen der Aussprache, ob es eine Bilanz zum Integrationsmanagement in der Gemeinde gibt. Aufgrund der meist kurzen Verweildauer der Geflüchteten in Angelbachtal, sei dies schwer möglich, erklärte der Bürgermeister. Gemeinderat Lukas Del Monego (Junge Liste) meinte, dass es aus seiner Sicht ein falsches Zeichen sei, die Gelder zu kürzen.
Letztendlich stimmten die Bürgervertreter einstimmig für die Verlängerung des Integrationsmanagements-Vertrag mit dem DRK bis zum Jahresende 2026. 
 

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