Elternbeiträge steigen in zwei Stufen – Finanzielles Defizit wächst immer weiter
Angelbachtal. (ram) Um rund 15 Prozent steigen die Elternbeiträge für die Kinderbetreuung im kommenden Jahr. Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Gebührentabelle, die im Januar 2025 eine Anhebung von rund 7,5 Prozent und dann im September eine weitere Erhöhung von 7,3 Prozent vorsieht.
Wie Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka ausführte, werde das finanzielle Defizit im Bereich der Kinderbetreuung immer größer. Lag es im Jahr 2018 noch bei 832000 Euro so steigt es im kommenden Jahr voraussichtlich auf 1,27 Millionen Euro an. Grund seien vor allem die deutlich gestiegenen Personalkosten aufgrund der tariflichen Erhöhungen. Da der Landeszuschuss nicht in gleichem Maße steige, erhöhe sich das Defizit für die Gemeinde.
Für die Frühgruppe oder für Kinder, die in der Vor- und Nachmittagsgruppe betreut werden, steigt der monatliche Elternbeitrag somit von aktuell 168 Euro zunächst auf 181 Euro und dann ab September auf 194 Euro an. Ein Kinderkrippenplatz für eine einjähriges Kind kostet dann 520 Euro und damit 69 Euro mehr als heute.
Da die Gebührenanpassung bereits nichtöffentlich vorbereiten war, entbrannte keine große Diskussion am Ratstisch. Viel mehr blieb es bei Fragen und dem Wunsch nach mehr Unterstützung von Land und Bund durch Lukas Del Monego (Junge Liste). Er regte auch die Einführung eines anderen Beitragsmodells an, welches alle Kinder einer Familie bis zum 18. Lebensjahr in den Gebühren berücksichtige. Aktuell erhalten in Angelbachtal nur Geschwisterkinder eine Vergünstigung, wenn sie gleichzeitig den Kindergarten besuchen. Diese Vergünstigung wird im Zuge der Anpassung von 40 Euro auf 50 Euro erhöht.
Der Antrag auf Einführung eines anderes Gebührenmodells erreichte allerdings mit drei ja-Stimmen keine Mehrheit. Einstimmig wurden daher, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, die Anhebung der Beitragssätze beschlossen. In gleichem Maße steigen damit auch die Gebühren für die Kernzeit- und Ferienbetreuung.