Hospiz in Sinsheim wird für den gesamten Kraichgau gebaut - Projekt im Gemeinderat vorgestellt
– Musikschulzusammenarbeit mit Östringen – Neue Feuerwehrführung
Von Ralf März
Angelbachtal. (ram) Mit verschiedenen Themen hatte sich der Gemeinderat bei seiner jüngsten Zusammenkunft im Foyer der Sonnenberghalle zu befassen.
Die Planung des Kraichgau-Hospiz in Sinsheim wurde in den vergangenen Monaten vom ehrenamtlich organisierten „Förderverein Kraichgau Hospiz an der Elsenz e.V.“ vorangetrieben, berichteten Birgit Michel und Bernhard Jung den Gemeinderäten. Seit dem Jahr 2020 wurde um finanzielle Unterstützung für das Projekt geworben, im vergangenen Jahr konnten durch die Zusage der Hector-Stiftung Weinheim die Baukosten von rund sieben Millionen Euro gesichert werden. Acht Plätze soll das modern gestaltete Gebäude bieten, um Menschen in ihrer letzten Lebensphase fachkundig und liebevoll betreuen zu können. Errichtet werden soll das rund 800 Quadratmeter Fläche umfassende Haus in direkter Nähe zum Sinsheimer Krankenhaus, wo derzeit noch ein leerstehendes Schwesternwohnheim steht. Etwa 20 Mitarbeitende werden sich um Verwaltung und Gäste kümmern.
Für die Gäste sei der Aufenthalt komplett kostenlos, die Kranken- und Pflegekassen übernehmen jedoch nur 95 Prozent der Betriebskosten, so Birgit Michel. Daher sei der Verein auf weitere Unterstützung angewiesen. Diese kann von privaten Mitgliedern in Form eines Mitgliedsbeitrags erfolgen oder auch durch Zuschüsse der Gemeinden des Einzugsgebiets. Dazu machte sie deutlich: „Wir bauen dieses Hospiz nicht für Sinsheim, wir bauen für den Kraichgau.“ Und so wurde ein Vorschlag von 50 Cent pro Einwohner und Jahr postuliert, was rund 2500 Euro für Angelbachtal bedeuten würde.
Entschieden wurde darüber zwar noch nicht, doch wurde beim Blick ins Ratsrund deutlich, dass es hierzu wenige Diskussionen geben dürfte. „Aufs höchste unterstützenswert“ fasste Bürgermeister Frank Werner zusammen und auch SPD-Gemeinderat Frank Reinbold nannte das geplante Hospiz „Mehr als lobenswert“. In den kommenden Wochen soll das Projekt vom Förderverein auch in anderen Gemeinden vorgestellt werden.
Die Führung der freiwilligen Feuerwehr konnte bei der Hauptversammlung im März nach Ablauf der fünfjährigen Amtszeit neu gewählt werden. Im Amt bestätigt wurde dabei Kommandant Jochen Kattermann, zu Stellvertretern wurde Nils Jakob und Bastian Wittmann gewählt. Bürgermeister Frank Werner dankte den Feuerwehrkameraden für ihre ehrenamtliche Arbeit. Dankesworte gingen auch den bisherigen Stellvertreter Frank Hanreich, der auf eine erneute Kandidatur verzichtet habe. Einstimmig gab der Gemeinderat seine Zustimmung zur Wahl der Feuerwehrführung.
In Sachen Musikschule soll künftig mit der Stadt Östringen zusammengearbeitet werden. Seit dem Jahr 2000 gibt es die Musikschule Angelbachtal e.V., die sich um die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen kümmert und dabei auch mit der Sonnenbergschule zusammenarbeitet. Doch es zeige sich, dass es immer schwerer werde, geeignete Lehrer zu finden, so Bürgermeister Frank Werner. Um langfristig die musikalische Ausbildung der Angelbachtaler Kinder und Jugendlichen zu sichern, sei die Zusammenarbeit mit einer größeren Musikschule notwendig. Mittels einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung soll daher die Zusammenarbeit mit der Städtischen Musik- und Kunstschule Östringen vereinbart werden. Weiterhin soll damit auch Unterricht in Angelbachtal stattfinden und auch mit der Schule zusammengearbeitet werden. Deutlich machte der Bürgermeister aber auch, dass der Unterricht nicht kostendeckend betrieben werden kann, so dass von einem jährlichen Defizit von 20000 bis 30000 Euro auszugehen sei, welches die Gemeinde tragen müsse. Ohne große Diskussion genehmigte der Gemeinderat die Vereinbarung einstimmig.
Der Abschluss von Strom- und Gaslieferverträgen für die kommunalen Gebäude soll in den kommenden Wochen durch den Bürgermeister erfolgen, wie die Bürgervertreter einstimmig entschieden. Wie Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka erklärte, seien vor allem die Preise für Strom wieder deutlich gefallen. Für das laufende Jahr seien die zu erwartenden Stromkosten mit 236000 Euro aber rund doppelt so hoch wie im Vorjahr. Beim Gas profitiere man derzeit noch von einem älteren Vertrag, der aber zum Jahresende auslaufe. Beim Neuvertrag rechnet Horsinka ab 2024 ebenfalls mit doppelt so hohen Kosten als bisher.