Wasser- und Abwassergebühren angehoben – Trockener Sommer ließ Wasserverbrauch steigen
Angelbachtal. (ram) Wasser- und Abwassergebühren werden im Jahr 2020 steigen: Einstimmig legte der Gemeinderat die neuen Preise fest, geprägt von zahlreichen Maßnahmen in den Netzen.
Konkret nannte Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka die im Frühjahr abgeschlossene Erneuerung von Wasserleitungen und Kanal in der Michelfelder Brunnen- und Wilhelmstraße, die jetzt in Form von Abschreibungen auf 40 Jahre und Zinsen mit in die Berechnung eingehen. Mit Blick auf die gerade gestarteten Arbeiten in der Eichtersheimer Hauptstraße an den Versorgungsleitungen dürften weiter Anpassungen in den Folgejahren notwendig werden.
Bei der Wasserversorgung bestehe auch noch ein Verlustvortrag aus den Vorjahren, der zwar durch den trockenen Sommer 2018 aufgrund des höheren Wasserverbrauchs und damit höherer Einnahmen auf rund 54.000 Euro reduziert werden konnte, doch müsse auch dieser in den Gebühren berücksichtigt werden. Für das laufende Jahr, ebenfalls geprägt von zahlreichen trockenen Monaten, rechnet Horsinka mit einem ähnlich hohen Verbrauch wie im Vorjahr. Kalkuliert wird für das Jahr 2020 mit einer Wassermenge von 220.000 Kubikmetern.
Gemeinderat Hubert Mildenberger verwies in der Diskussion um die Gebührenanpassung auf die hohe Wasserqualität, Lukas Del Monego unterstrich die Versorgungssicherheit, die nur durch die Investitionen möglich sei. Dies betonte auch Bürgermeister Frank Werner: „Wir müssen heute in die Infrastruktur investieren“, erklärte er und verwies auch auf die Generationengerechtigkeit. Ob in der Zukunft jedoch ausreichend Geld zur Verfügung stehe sei fraglich, gab Werner zu bedenken. Viele Wasserleitungen sind inzwischen deutlich über 100 Jahre alt.
Steigen werden die Gebühren für einen Kubikmeter Trinkwasser vom 1,91 Euro (seit 2018) auf 1,98 Euro. Inclusive Mehrwertsteuer kosten 1000 Liter Wasser damit 2,12 Euro.
Die zuletzt 2014 angehobene Schmutzwassergebühr steigt um 5 Cent je Kubikmeter auf 2,23 Euro. Die Niederschlagswassergebühr (zuletzt 2015 reduziert) wird beibehalten.
Für einen zwei-Personen-Haushalt bezifferte Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka die Mehrkosten im Jahr auf 10,40 Euro, bei vier Personen sorge die Gebührenanpassung für eine Mehrbelastung von 20,80 Euro.