Gemeinde möchte Gesellschafter beim Phosphor-Recycling werden
Gemeinderat sprach sich für neue Kreis-Gesellschaft aus
Angelbachtal. (ram) Die Gemeinde beteiligt sich an der neu zu gründenden „Rhein-Neckar-Phosphor-Recycling GmbH & Co. KG“. Dies entschied der Gemeinderat jetzt einstimmig. Die Einlage ist für die Gemeinde mit 101 Euro überschaubar, doch die Hoffnung in das neue Unternehmen, welches unter der Regie des Rhein-Neckar-Kreises gegründet werden soll, ist groß: Insgesamt geht es darum, den Klärschlamm der Kläranlage auch zukünftig kostengünstig entsorgen zu können und dabei die gestiegenen gesetzlichen Vorgaben zu berücksichtigen.
Der Klärschlamm von größeren Anlagen muss bereits heute einem Phosphor-Recycling zugeführt werden, was die Entsorgungskapazitäten verknappt und derzeit zu einem deutlichen Preisanstieg führt. Wie Hauptamtsleiter Diethelm Brecht auf Nachfrage von Gemeinderat Roland Lang erklärte, fallen in Angelbachtal pro Jahr rund 500 Tonnen Klärschlamm an. In einem laufenden Entsorgungsvertrag sei derzeit ein Preis von 71 Euro pro Tonne festgeschrieben. Der aktuelle Entsorgungspreis liege bereits bei über 100 Euro.
Gerade für die kleinste Kläranlage im Rhein-Neckar-Kreis, die der Abwasserzweckverband Waldangelbachtal betreibt, seien die Verhandlungspositionen für einen neuen Entsorgungsvertrag schlecht, führte Bürgermeister Frank Werner aus. Hier wäre die Position der Rhein-Neckar weiten GmbH deutlich besser, die dann die Klärschlammmengen bündeln und sich um die Verwertung kümmern soll. Weiter sollen die Gesellschafter bei der Umsetzung der bundes- und landesrechtlichen gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich Klärschlammverwertung und Phosphorrecycling unterstützt werden.
Die Notwendigkeit des Phosphorrecycling unterstrichen vor der einstimmigen Abstimmung auch die Gemeinderäte Heimo Linse und Hubert Mildenberger, der von einem „absoluten Mangelelement“ sprach. Hauptsächlich benötigt wird Phosphor für die Herstellung von Düngemitteln, ein Ersatzstoff dafür gibt es nicht.