Regionalverband entwickelt den Bereich Wohnbauflächen weiter – Zwei Landwirtschaftsflächen werden auf „weiß“ gesetzt – Aktuell wenig Erweiterungsmöglichkeiten
Angelbachtal. (ram) Wenn es um zukünftige Wohnbauflächen geht, haben die Gemeinden meist wenig eigene Entscheidungsmöglichkeiten. Als Vorgabe dient in der Regel ein Regionalplan, der nur etwa alle 15 bis 20 Jahre fortgeschrieben wird. Ein entsprechendes Verfahren läuft derzeit in der Rhein-Neckar-Region, weshalb sich jetzt auch der Gemeinderat mit dem Anhörungsverfahren befasste.
Wichtig war es dabei Bürgermeister Frank Werner zu betonen, dass die aktuelle Diskussion nicht der Beginn eines konkreten Bauleitverfahrens bedeute, sondern „langfristiger Natur“ sei. Es gehe um „Spielraum für die nächsten Generationen.“
Tatsächlich zeigt sich beim Blick auf die aktuelle Übersichtskarte des Regionalverbandes, dass es für Angelbachtal kaum Erweiterungsmöglichkeiten gibt. Nahezu der gesamte Ortssetter sei von Restriktionen umgeben, erklärte der Bürgermeister und verwies auch auf zahlreiche naturschutzrechtliche Einschränkungen oder Flächen, die aufgrund der Topografie nicht nutzbar sind. Um den Gemeinden dennoch geringfüge neue Spielräume zu geben, nehme der Regionalverband in kleinräumigen Bereichen Restriktionen zurück und setze diese Flächen in der Karte auf „weiß“.
Zunächst begründen diese „Weißflächen“ jedoch weder eine künftige Bebaubarkeit, noch führen sie zu eventuellen Bodenwertänderungen, war in der Ratssitzung zu erfahren: „Entwicklungen bedürfen immer im Rahmen des bekannten zweistufigen Bauleitverfahrens zunächst einer Durchführung eines mitunter langwierigen Flächennutzungsplanverfahrens und auf dessen Grundlage dann wiederum die Aufstellung eines Bebauungsplanes.“
Betroffen von den Änderungen im Regionalplan ist Angelbachtal in zwei Bereichen. Die beiden Flächen waren bisher als Landwirtschaftsfläche gekennzeichnet. Konkret geht es um einen Bereich am Eichtersheimer Ortsrand, angrenzend an den Bereich „Wackeldorn“ sowie um eine Fläche in Michelfeld angrenzend an den Bereich „Sonnenberg“ und „Wanne“.
Ähnliche Flächen wurden auch in den umliegenden Gemeinden und den Sinsheimer Ortsteilen in den Regionalplan aufgenommen, wie die Karte zeigt.
Unter den Gemeinderäten gab es wenig Diskussionsbedarf. Lediglich Karl Kern (Freie Wähler) warf die Frage auf, wie viele dieser möglichen Flächen in der Region tatsächlich realisiert werden könnten. Eine Antwort darauf wird es vermutlich erst in Jahrzehnten geben. Warum die Gemeinde vor den Bürgern ins Verfahren einbezogen werde, wollte Christoph Haag (GAL) wissen. Dies sei nicht der Fall, so Bürgermeister Frank Werner. Bei dem gestarteten Anhörungsverfahren des Regionalverbandes Rhein-Neckar werden neben den Gemeinden und Behörden auch die Bürger gehört, ähnlich wie bei einem Bebauungsplanverfahren. Bei einer Enthaltung stimmten die Bürgervertreter anschließend den vorgeschlagenen Änderungen des Regionalplans zu.
Noch bis Mitte Juni sind die Planungen öffentlich ausgelegt, bis Ende Juni können Eingaben zum Verfahren gemacht werden. Informationen zum Verfahren gibt es unter anderem auf der Homepage des Verbandes unter www.m-r-n.de.