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Aus der Gemeinderatssitung vom 18.06.2018: Gemeinde muss für konfessionelle Kindergärten tiefer in die Tasche greifen

Gemeinde muss für konfessionelle Kindergärten tiefer in die Tasche greifen

Angelbachtal. (ram) Mit der Betriebskostenabrechnung der beiden evangelischen Kindergärten hatte sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zu befassen. Um runde 15 Prozent seien die Ausgaben im Jahr 2017 im Vorjahresvergleich auf insgesamt 644.923 Euro gestiegen, führte Hauptamtsleiter Diethelm Brecht aus. Ein Teil der Kostenerhöhung ist auf die Einrichtung einer dritten Gruppe im Kindergarten Michelfeld zurückzuführen. Gestiegen seien jedoch auch die Sach- und Personalkosten sowie die Verwaltungskosten. Eine nachvollziehbare Nachzahlung aufgrund eines vorangegangenen Abrechnungsfehlers beim Wärmestrom schlage sich ebenfalls auf die Kostenseite nieder. Erfreulich seien die Einnahmen gewesen, eine stärkere Auslastung, die dritte Kindergartengruppe und die Beitragsanpassungen führten zu rund 16.000 Euro Mehreinnahmen im Vergleich zum Jahr 2016.
Dennoch stieg der Zuschussbedarf durch die Gemeinde deutlich an: 503.237 Euro (19,8 Prozent mehr) müssen aus der Gemeindekasse an die Kirchengemeinde überwiesen werden. Nach dem geltenden Kindergartenvertrag zahlt die Gemeinde einen Zuschuss von 87 Prozent des Betriebskosten-Defizits, sowie einen Ergänzungszuschuss, wenn die örtlichen Aufwendungen nicht durch Zuwendungen des Oberkirchenrates gedeckt sind.
Die Gemeinde wiederum erhält für jeden Kindergartenplatz einen Anteil von 35 bis 40 Prozent an Landeszuweisungen. Bereinigt um Abschreibungen lag das Gesamtdefizit aller Kinderbetreuungseinrichtungen in Angelbachtal im Jahr 2017 bei 677.000 Euro, führte Bürgermeister Frank Werner aus. Umgerechnet auf die derzeit 179 Plätze komme man auf Kosten von rund 3.800 Euro pro Kind und Jahr.
Die Frage von Gemeinderat Heimo Linse, ob nach dieser Abrechnung weitere Elternbeitragsanpassungen vorprogrammiert seien, beantwortete Frank Werner mit dem Hinweis auf die Ergebnisse der Verhandlungen der kommunalen Spitzenverbände. Grundsätzlich wolle man sich an die Empfehlung halten, 20 Prozent der Kindergarten-Betriebskosten über Elternbeiträge zu decken.
Gelobt wurde sowohl von Verwaltungsseite wie auch aus dem Rat die gute und enge Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde.

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