Angelbachtal. (abc) Mit dem „Musengaul“ ist am Donnerstag vergangener Woche ein ganz besonderes Werk des hiesigen Künstlers Prof. Jürgen Goertz an seinen Entstehungsort zurückgekehrt. In der Tat war die 2,5 Tonnen schwere Metallskulptur das erste Werk, welches er nach der Einrichtung seines Ateliers in der ehemaligen Kirche des Wasserschlosses Eichtersheim fertiggestellt hatte. Zwar erfolgten der Bau des Holzkörpers sowie die Montage noch in Weingarten, doch die Bronzeteile des Werkes sind echter Kraichgauer Provenienz.
Einst als Missgeburt oder Blechhaufen beschimpft, ging der „Musengaul“ nach der Fertigstellung 1981 auf eine lange Reise. Zunächst in der Kunsthalle Darmstadt präsentiert, kaufte das Land Baden-Württemberg das monumentale Werk für 230000,- Mark, um es danach als Dauerleihgabe vor dem Badischen Staatstheater zu installieren. Ursprünglich 1974 für den Innenraum des Bauwerks geschaffen, war die damals mit „Trojanisches Pferd“ benannte Skulptur nicht zum Zuge gekommen. 2019 zog es aufgrund von Bauarbeiten am 30. Oktober 2019 auf Schloss Heidelberg um. Dort sollte der „Musengaul“ ursprünglich nur bis 2022 bleiben, doch die Corona-Pandemie verhinderte den Abtransport. Die nun erfolgte Aufstellung im Schlosspark Eichtersheim erfolgte nur wenige Meter von dem Entstehungsort der Skulptur, was Stunden dauerte und von etlichen Neugierigen Beäugt wurde. Bleibt zu hoffen, dass der „Musengaul“ sich gut in seiner neuen Umgebung einlebt. Die ersten Schaulustigen waren begeistert, was wohl auch an der exponierten Lage direkt gegenüber dem historischen Wasserschloss liegt.