Schlossparkbeleuchtungs-Eintritt zu Pfingsten steigt auf acht Euro
Pfingstmarktdefizit liegt bei über 100000 Euro – Kinder unter 14 Jahren weiter frei – Programmplanung läuft
Angelbachtal. (ram) Seit über 40 Jahren ist der Angelbachtaler Pfingstmarkt ein Besuchermagnet. Zehntausende kommen Jahr für Jahr zur Schlossparkbeleuchtung und dem großen Straßenfest. Aktuell laufen die Planungen für das diesjährige Spektakel bereits auf Hochtouren. Doch die beliebte Veranstaltung sorgt auch für ein deutliches Loch in der Gemeindekasse, mit dem sich jetzt der Gemeinderat befasste.
Zwar lagen schon rund zweieinhalb Stunden Diskussion und zahlreiche Abstimmungen in anderen Punkten hinter den Gemeinderäten, doch wollte man gerade diesen Punkt nicht einfach durchwinken. Dies zeigte sich daran, dass sich nahezu alle Bürgervertreter zu Wort meldeten. Zunächst berichtete Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka, dass das beliebte Fest in den letzten Jahren immer mit Minus von rund 100000 Euro in der Gemeindekasse abschloss. -109900 Euro waren es im Jahr 2023, im Jahr 2024 dürften es rund -115000 Euro gewesen sein, hier werde noch am Rechnungsabschluss gearbeitet.
Neben den reinen Kosten für die Schlossparkbeleuchtung mit Musik und großer Lasershow, sowie dem Feuerwerk am Pfingstsamstag konnte Horsinka verschiedene weiter Posten aufzählen, die in den vergangenen Jahren immer größer wurden. 14000 Euro koste die Toilettenreinigung über das Wochenende inzwischen, 7400 Euro müsse an die Gema für die Musikaufführung im Schlosspark bezahlt werden (für die Konzerte an den Vereinsständen müssen die Vereine weitere Gema-Gebühren entrichten). 4500 Euro koste der Einsatz einer externen Kehrmaschine, um das Veranstaltungsgelände zu reinigen.
Deutlich wurde mit Blick auf die zahlreichen Gäste aus der Region, die zum Pfingstmarkt kommen: Die Einheimischen finanzieren das Fest über die Steuern. Um das Defizit also nicht weiter zu vergrößern, schlugen Bürgermeister Frank Werner und Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka vor, das Eintrittsgeld für die Schlossparkbeleuchtung am Sonntagabend von sieben auf acht Euro zu erhöhen. Erhoben wird der Eintritt erst ab 14 Jahren, so dass Familien mit Kindern entlastet werden. Die Besucherzahlen seien stark Wetterabhängig, erklärte Horsinka und berichtete von 10544 zahlenden Besucher im Jahr 2024, 12759 waren es ein Jahr zuvor, 8263 kamen im Jahr 2022.
Mit der Erhöhung wollte es sich er Rat dann nicht so einfach machen: Während Lukas Del Monego (Junge Liste) ein anderes Eintrittsgebührenmodell mit Eintritt auch für jüngere Kinder zum Ausgleich des Defizits anregte, schlug Markus Haaß (BV/CDU) eine Preiserhöhung von zwei Euro bei freiem Eintritt für unter 14-Jährige vor.
Da zahlreiche Gemeinderäte auch ehrenamtlich in den Kassenhäuschen und bei der Einlasskontrolle unterstützen, gab es auch Warnungen, hinsichtlich unterschiedlicher Eintrittspreise. „Hochkompliziert“ nannte das Heimo Linse, „wenn sich die Familien erst nach Alter sortieren müssen“. Einen „Shitstorm“ an den Kassen befürchtete auch Frank Reinbold (Freie Wähler), falls die Preise zu stark erhöht würden. Daher kam auch ins Gespräch, in ein oder zwei Jahren lieber eine weitere Preisanpassung vorzunehmen.
Bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen wurde entschieden, den Eintrittspreis für die Schlossparkbeleuchtung, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, um einen Euro zu erhöhen. Für alle Schlossparkbesucher ab 14 Jahren werden damit am Pfingstsonntagabend acht Euro Eintritt fällig.
Wie der stellvertretende Hauptamtsleiter Paul Merwarth im Gespräch mit unserer Zeitung berichte, laufen derzeit die Detailplanungen des Programms für das Pfingstwochenende. An den großen Höhepunkten wird sich auch 2025 wenig ändern, doch eine neue Attraktion kommt zur Beleuchtung hinzu: „Fog Bubbles“ sollen durch den Schlosspark fliegen – Seifenblasen mit mystisch aussehender Nebelfüllung.