„Strategie Angelbachtal 2040“ soll für Fördergelder sorgen
Neuaufnahme ins Landessanierungsprogramm wird angestrebt – Bei Bürgerbeteiligung wurden Ideen und verbesserungswürdiges gesammelt
Angelbachtal. (ram) Seit über zehn Jahren wird im Michelfelder Ortskern saniert, abgerissen und auf einigen Grundstücken auch alte Scheunen durch neuen Wohnraum ersetzt. Dieses Jahr läuft das dafür mitverantwortliche Landessanierungsprogramm aus, mit dem Eigentümer aber auch die Gemeinde Landeszuschüsse erhalten konnten. Parallel wird derzeit die Neuaufnahme des Ortskerns Eichtersheim in Landessanierungsprogramm vorbereitet. Im Gemeinderat und bei der jüngsten Einwohnerversammlung befasste man sich deshalb mit der Gemeindeentwicklung.
Einstimmig positionierte sich der Gemeinderat zu dem Vorhaben, mit dem Sanierungsprogramm weitere Fördergelder des Landes nach Angelbachtal zu holen, in dem er einen Einleitungsbeschluss zu vorbereitenden Untersuchungen fasste. Eine erste Gebietsabgrenzung hatte die beauftragte STEG -Stadtentwicklung GmbH aus Stuttgart und Heilbronn bereits ausgearbeitet. Der Plan, der in der Gemeinderatssitzung vorgestellt wurde, umfasst den alten Eichtersheimer Ortskern mit der Bebauung an der Hauptstraße, Teile der Heidelberger Straße, der Friedrich-Hecker-Straße sowie das Wasserschloss im Schlosspark und ist insgesamt 8,31 Hektar groß.
Die nun beginnenden Untersuchungen sind notwendig, um die Notwendigkeit der Sanierung, die strukturellen städtebaulichen Verhältnisse sowie die anzustrebenden allgemeinen Ziele der Sanierung zu ermitteln, erklärte Bürgermeister Frank Werner.
Im Mittelpunkt der Einwohnerversammlung stand dann das ebenfalls für die Beantragung notwendige Gemeindeentwicklungskonzept. „Dieses soll quasi für unsere ganze Gemeinde als Handreichung dienen“, erklärte der Bürgermeister dazu in seinen Begrüßungsworten vor rund 100 Einwohnerinnen und Einwohnern in der Sonnenberghalle.
Auf die Hintergründe gingen Projektleiterin Michelle Godon-Brauer und Planerin Elaheh Agharabie von der STEG ein. Dazu hatten sie auch konkrete Fragen an die Bürger vorbereitet, die dann an bereitgestellten Stellwänden bearbeitet wurden. Die Überschrift zu dieser „Bürgerwerkstatt“ lautete „Strategie Angelbachtal 2040“.
Sechs Handlungsfelder zählte Godon-Brauer dazu auf: Altes Angelbachtal bewahren – neues Angelbachtal schaffen, Angelbachtal nachhaltig weiterentwickeln, Angelbachtal erleben, Angelbachtaler Alltag aufwerten sowie Angelbachtal gemeinsam gestalten und Angelbachtal strategisch verknüpfen.
An den Stellwänden standen dann die Fragen „Angelbachtal ist für mich…?“, „Stärken und Schwächen von Angelbachtal?“, „Maßnahmen und Ziele in den Handlungsfeldern?“ sowie „Visionen, Themen und Anregungen?“ im Mittelpunkt. Die anwesenden Bürger griffen rege zu Kärtchen und Stift, so dass sich die Pinnwände in gut 20 Minuten kräftig füllten.
Als „lebenswerter Wohnort“ wurde die Gemeinde gleich von zwölf Bürgern bezeichnet, eine kommunale Wärmeplanung oder die Entsiegelung von Flächen angeregt. Auf dem Ortsplan fanden sich neben roten Karten, auf denen die Verkehrsbelastung und Parksituation, fehlender Wohnraum, schlechter ÖPNV und der Zustand des Vereinsheim bemängelt wurden auch viele grüne Karten die eine gute Grundversorgung, einen hohen Freizeitwert, Radwege, tolle, moderne Sportflächen, die Kinderbetreuung und die „netten Bewohner“ benannten.
Aus den gesammelten Punkten soll nun in den kommenden Wochen das Gemeindeentwicklungskonzept erarbeitet werden. In Stuttgart abgeben möchte die Gemeinde die Antragsunterlagen für das Landessanierungsprogramm dann im September. Bürgermeister Frank Werner rechnet im Frühjahr 2026 mit einer Entscheidung über die Bewilligung.