Kornelkirsche
Cornus mas
Beschreibung
Die laubabwerfende Kornelkirsche ist ein in Südeuropa und Teilen von Mitteleuropa weit verbreiteter Großstrauch oder Baum, der auch in Deutschland – meist angepflanzt – häufig anzutreffen ist. Die Wuchshöhe beträgt im Alter von 25 Jahren gut 4 m, mit 50 Jahren erreicht sie über 8 m. Die Stämme werden über 45 cm dick. Die anfangs gelbgraue Rinde bildet später eine in dünnen, verbogenen Schuppen abstehende und abblätternde Borke.
Die gegenständigen und kurz gestielten, leicht ledrigen Laubblätter sind eiförmig bis elliptisch, seltener verkehrt-eiförmig, ganzrandig, spitz bis zugespitzt, 4–10 cm lang, oben glänzend, vor allem unterseits angedrückt behaart, mit 3 bis 5 Aderpaaren. Im Herbst färben sie sich gelb, manchmal auch orange, können aber in manchen Jahren bis zum Laubfall grün bleiben.
Die kleinen Blüten sind goldgelb und stehen in kleinen, an der Basis mit vier, gelb-grünen, bootförmigen, behaarten Hüllblättern versehenen, achselständigen, dichten, vielblütigen Dolden. Jede einzelne, zwittrige, vierzählige und gestielte Blüte mit doppelter Blütenhülle hat die charakteristischen vier zurückgelegte Kronblätter wie alle Hartriegelgewächse. Die Blütenstiele sind behaart. Der Kelch am behaarten, kleinen Blütenbecher ist nur minimal ausgebildet. Es sind vier kurze Staubblätter vorhanden. Es ist ein auffälliger Diskus vorhanden. Der zweikammerige Fruchtknoten ist unterständig mit kurzem Griffel und kleiner Narbe.
Durch die frühe Blütezeit ist die Kornelkirsche eine besonders wichtige Bienennährpflanze, durch die Früchte ein Vogelschutz- und -nährgehölz. Der Strauch eignet sich auch für regelmäßig geschnittene Hecken.
Sehr auffällig ist der Strauch im zeitigen Frühjahr, wenn er noch vor dem Laubaustrieb mit tausenden von kleinen, goldgelben Blüten übersät ist, die einen schwachen Honigduft abgeben. In Gärten hat er allerdings inzwischen Konkurrenz bekommen von eingeführten Frühblühern wie Forsythie, Zaubernuss oder Farreri-Schneeball.
Herkunft/Verbreitung
In Deutschland findet man heute die Kornelkirsche überall, insbesondere in Gärten und Parks, wo sie vor allem wegen des gelben Blütenschmucks im Vorfrühling angepflanzt ist. In Nordrhein-Westfalen steht die Kornelkirsche auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Danach kommt sie dort wild als sogenannte autochthone (also als nicht angepflanzte oder verwilderte) Pflanze überhaupt nur noch im Raum Eifel/Siebengebirge und in der Niederrheinischen Bucht vor.
Die hier gewachsene Laube besteht aus 6 Einzelsträuchern und ist schätzungsweise über 100 Jahre alt. Noch heute trägt sie jeweils im August große gelbfrüchtige Kirschen. Die Früchte sind essbar und können zur Marmelade verarbeitet werden.
Das Exemplar ist einer der größten Kornelkirsch-Sträucher in Deutschland.
Bildrechte: Gemeinde Angelbachtal und Wikipedia