Dendrologischer Rundgang, ein Projekt der Gemeinde Angelbachtal.de

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Kiefer

Pinus sylvestris

Beschreibung

Pinus-Arten sind Bäume oder seltener Sträucher. Das Holz, die Rinde, die als Nadeln geformten Blätter und häufig auch die Zapfen bilden Harzkanäle. Der Stamm ist monopodial, geht also von der Basis bis zur Spitze durch. Die Borke ist gefurcht oder in Platten unterteilt bis dünn und schuppig oder dünn und glatt. Die Triebe sind zweigestaltig, es werden Kurz- und Langtriebe unterschieden.

Die Knospen der Langtriebe und Zapfen sind anfangs von schuppenförmigen Niederblättern geschützt, jedoch nicht die Kurztriebe und Pollenzapfen. Die Schuppenblätter fallen bald ab oder verbleiben an den Zweigen. Viele Kiefernarten verfügen über Erneuerungsknospen, die ihnen helfen, Waldbrände zu überstehen; einige werden als Pyrophyten durch Feuer gefördert. Ihre Zapfen öffnen sich erst bei 70–80 °C.

Die Nadeln wachsen selten einzeln oder in Bündeln meist zu zweit bis zu fünft und manchmal bis zu acht zusammen, die an der Basis von einer Nadelscheide umgeben sind. Die Nadeln bleiben zwei bis 30 Jahre am Baum und fallen als Bündel ab. Sie erreichen Längen von 2,5 bis 50 Zentimetern und werden meist 0,5 bis 2,5 (bei einer Art bis 7) Millimeter dick. Sie sind nadelförmig oder bei einer Art lanzettlich, im Querschnitt plan-konvex oder dreieckig, seltener stielrund oder flach.

Herkunft/Verbreitung

Kiefern-Arten sind vor allem auf der Nordhalbkugel heimisch. Die Verbreitungsschwerpunkte sind kühl-feuchte Klimabereiche. Es werden aber von vielen Arten auch subtropische und tropische Bereiche besiedelt. Dort sind viele Kiefernarten gut an Brände angepasst: Ihre Samen keimen besonders gut nach Hitzestress.

Angebaut werden Kiefern inzwischen weltweit in den geeigneten Klimazonen. Insbesondere in Korea und Japan kommt den Kiefern eine besondere symbolische Bedeutung zu: Sie stehen dort für Stärke, Langlebigkeit und beständige Geduld. Kiefern sind daher in diesen Ländern besonders oft in sorgfältig ausgestalteter Form bei Tempel- und Gartenanlagen zu finden.

Kiefern sind weltweit die wichtigsten Baumarten der Forstwirtschaft. Meist anspruchslos und gutwüchsig, werden sie oft an Stelle der einheimischen Baumarten für die effektive Wiederaufforstung nach Waldzerstörungen und Rodungen verwendet. In den Tropen und Subtropen werden Kiefern in Holzplantagen angebaut. Auch im Mittelmeergebiet und in Japan finden sich große Flächen mit Kiefernbestand. In Mitteleuropa wurden große Waldflächen weit über ihr natürliches Vorkommen mit der Waldkiefer in Monokultur aufgeforstet. Diese Reinbestände sind zwar einfach zu begründen und zu ernten, aber viel anfälliger für Waldbrände und Insektenbefall als naturnähere Mischwälder; mittelfristig führen sie deshalb zur Auslaugung und Versauerung der Böden.

Verwendung

Kiefernholz gehört neben dem Fichtenholz zu den wichtigsten Nadelhölzern. Ausschlaggebend sind hier wie auch bei den anderen Arten der gerade Wuchs, das rasche Wachstum, die geringen Ansprüche an den Standort und die gute Verwendbarkeit des Holzes. Die mechanischen Eigenschaften des Holzes sind im Vergleich zu denen der Fichte sehr gut, zugleich ist allerdings der Streubereich sehr groß und abhängig von der Herkunft und den Wuchsbedingungen der Kiefer.

Zum Anwendungsspektrum gehört vor allem die Verwendung als Bau- und Möbelholz für den Innenbereich sowie die Nutzung als Brennholz. Dabei wird Kiefernholz in Form von Rundholz, Schnittholz wie Brettern und Brettschichthölzern und als Furnierholz verarbeitet. Zugleich ist es ein wichtiges Holz für die Herstellung von Spanplatten. Als Bau- und Konstruktionsholz wird Kiefernholz nahezu überall eingesetzt, sowohl im Innenausbau wie auch bei Außenanwendungen. Es findet entsprechend Verwendung im Hausbau für Dachkonstruktionen, für Holzverkleidungen, Geländer, Treppen, Fenster, Türen und Tore.