Geweihbaum
Gymnocladus dioicus
Beschreibung
Der Geweihbaum wächst als großer Baum, der Wuchshöhen von 18 bis 30 Metern und Kronendurchmesser von 15 bis 18 Metern erreicht. Freistehende Exemplare verzweigen sich schon kurz über dem Boden und bilden eine runde Krone, im geschlossenen Bestand bilden sich dagegen gerade, wenig verzweigte Stämme. Die dicke Borke ist grau oder grau-braun, sie ist grob, schuppig und unregelmäßig gefurcht. Das Holz ist schwer, der schmale Splint ist hellgelb, das Kernholz rötlich braun. Erwachsene Bäume bilden vor allem bei humosem Boden zahlreiche Ausläufer durch Wurzelbrut aus, die auch Steinplatten und Wege ausheben können.
Die Laubblätter sind doppelt gefiedert mit fünf bis neun Paaren Fiedern, von denen die untersten ein oder zwei nur einfach, die weiteren wiederum gefiedert sind. Selten wird ein letztes, einzelnes Endblättchen (Fieder) ausgebildet. Das gesamte Blatt ist 30 bis 90 Zentimeter lang und 50 bis 60 Zentimeter breit. Die einzelnen, fast sitzenden und ganzrandigen Blättchen sind eiförmig bis elliptisch, 5 bis 8 Zentimeter lang und sie sind spitz bis zugespitzt sowie an der Basis gerundet bis keilförmig. Der Austrieb der Laubblätter erfolgt dabei später als bei anderen Laubbäumen, die Blätter sind im Austrieb rötlich, die Herbstfärbung ist gelb.
Es werden endständige, pyramidale Trauben gebildet, wobei die männlichen nur halb so groß sind. Die Blütezeit liegt im Frühsommer. Die bei Reife braunen, flachen, holzig-ledrigen, meistens nicht öffnenden und bespitzten Hülsenfrüchte werden 15 bis 25 Zentimeter lang und 2,5 bis 5 Zentimeter breit. Sie bleiben lange am Baum hängen und enthalten drei bis acht Samen, die von einem klebrigen, süßlichen Fruchtfleisch umhüllt sind.
Herkunft/Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet von Gymnocladus dioicus umfasst in Nordamerika den Süden von Ontario, Kanada und reicht in den USA von Kentucky und dem Westen Pennsylvanias bis nach Kansas, Nebraska und Süd-Dakota sowie dem nördlichen Gebiet von Louisiana als südliche Verbreitungsgrenze. Innerhalb dieses Verbreitungsgebietes ist der Baum vor allem in Flusstälern und Überschwemmungsgebieten zu finden. Im nordöstlichen Verbreitungsgebiet gehen Haine des Geweihbaums vermutlich auf bewusste Anpflanzungen durch nordamerikanische Indianer zurück. Der Geweihbaum ist nirgends häufig und nur in kleinen Gruppen oder einzelnen Exemplaren in Laubwäldern zu finden.
Verwendung
Das schwere, dauerhafte Holz des Geweihbaums muss, da es leicht reißt, sorgfältig getrocknet werden, lässt sich dann aber gut bearbeiten und polieren.
Gymnocladus dioicus gilt als sehr hitze- und trockenheitsverträglich und wird daher im mittleren Westen gerne als Straßenbaum angepflanzt.
Im Amerikanischen wird der Geweihbaum als Kentucky Coffeetree bezeichnet. Dieser Name resultiert daraus, dass man früher die Samen röstete und daraus Kaffee braute. Die Samen enthalten jedoch auch für den Menschen leicht giftige Inhaltsstoffe. Vergiftungserscheinungen können nach dem Genuss von großen Mengen dieses Kaffee-Ersatzes auftreten.
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