Dendrologischer Rundgang, ein Projekt der Gemeinde Angelbachtal.de

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Elsbeere

Sorbus torminalis

Beschreibung

Die Elsbeere ist ein sommergrüner Laubbaum, der Wuchshöhen von 15 bis 25 Metern, im Wald manchmal über 30 Meter erreicht. Die Borke ist bei älteren Bäumen häufig asch-grau und kleinschuppig. Die Elsbeere wird bis zu 300 Jahre alt. Einzeln stehende Elsbeeren haben eine weit ausladende Krone, ähnlich wie Apfel- oder Birnbäume. Auch die Borke ähnelt der eines Birnbaumes. So lassen sich Elsbeere und Birnbaum im Winter leicht verwechseln. Die Blätter ähneln mit ihrer handförmigen Lappung eher Ahornblättern. Doch der entscheidende Unterschied ist, dass die fünf Teile nicht gleichförmig sind.

Die wechselständig an den Zweigen angeordneten, einfachen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 2,5–5 Zentimeter lang. Die Blattspreite ist bei einer Länge von 5 bis 11 Zentimetern im Umriss eiförmig bis verkehrt-eiförmig. Der Blattrand ist spitz gelappt und ungleich gesägt, die Anzahl der Lappen beträgt drei bis fünf. Die Herbstfärbung der Laubblätter ist orange-rötlich.

Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli. Die zwittrigen, fünfzähligen Blüten sind weiß und bilden aufrechte, lockere und feinhaarige, vielblütige Schirmrispen. Die geöffneten Blütenstände verströmen einen Geruch.

Herkunft/Verbreitung

Das Hauptverbreitungsgebiet liegt in Mittel- und Südeuropa. Weitere Vorkommen sind in Asien und vereinzelt in Nordafrika anzutreffen. Das nördlichste Verbreitungsgebiet in Europa findet man in Dänemark. Die Elsbeere gehört wie auch der Speierling zum mittel- bis südeuropäischen Florenraum.

In Deutschland findet man Elsbeerbestände in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, im südöstlichen Mecklenburg-Vorpommern, im südwestlichen und südöstlichen Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern (hier vor allem im wärmeren Mainfranken), Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Allerdings dominiert die Elsbeere in keiner Waldgesellschaft, sie tritt einzeln oder in Gruppen auf.

Verwendung

Das Holz der Elsbeere ist eines der härtesten europäischen Hölzer. Es ist zerstreutporig, der Kern wird normalerweise nicht farblich abgesetzt. Es arbeitet und wirft sich beim Trocknen sehr, ist zäh und gleichzeitig elastisch. Wegen seiner Ähnlichkeit zur Birne wird Elsbeere zusammen mit anderen Sorbus-Arten (Speierling, Mehlbeere, Vogelbeere) unter der Handelsbezeichnung Schweizer Birnbaum verkauft. „Schweizer Birnbaum“ wurde von vielen (europäischen) Herstellern (u. a. Aristo, Faber-Castell, Albert Nestler Zeichentechnik) für die Herstellung hochwertiger hölzerner Rechenschieber verwendet). Bis heute ist es eines der edelsten Hölzer der Welt und wird von Schreinern und Drechslern, aber auch von Musikinstrumentenbauern für seine hohe Belastbarkeit, Elastizität und Festigkeit sehr geschätzt.

Die kleinen, apfelartigen Früchte sind essbar, jedoch ziemlich bitter. Erst wenn sie überreif oder gekocht sind, ist das Tannin abgebaut. Überreife Früchte sind bei Vögeln sehr beliebt. Deshalb ist es wichtig, die Früchte rechtzeitig zu ernten. Dies muss von Hand erfolgen, die Früchte sind nicht schüttelbar.