Blutbuche
Fagus sylvatica Purpurea
Beschreibung
Die Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea), auch Purpurbuche, so genannt wegen ihrer rötlichen Blätter, ist eine Mutation der Rotbuche. Beide gehören zur gleichen Art Fagus sylvatica und somit zur Gattung Buchen aus der Familie der Buchengewächse.
Von dieser natürlichen Spielart oder Form der Buche gibt es zudem verschiedene auf gezielte Zucht zurückgehende Sorten wie Swat Magret und Riversii.
Die Rotfärbung ist auf das Fehlen eines Enzyms zurückzuführen, das die normalerweise nur in der Epidermis junger Blätter vorkommenden Anthocyane abbaut. Die Epidermis des Blattes ist somit nicht mehr durchsichtig, sondern rötlich gefärbt und das Blattgrün im Innern des Blattes nicht mehr sichtbar. Blutbuchen verlieren im Lauf der Vegetationsperiode die rote Farbe, sie vergrünen allmählich und sind dem flüchtigen Betrachter im Herbst kaum noch als Blutbuchen zu erkennen. Sonnenblätter enthalten meist mehr Anthocyane als Schattenblätter, die grünlicher sind. Das Auftreten von panaschierten Blättern kann genetisch durch die Aktivierung von Transposons erklärt werden.
Blutbuchen können, wie alle Rotbuchen, 30 m hoch und über 200 Jahre alt werden.
Herkunft/Verbreitung
Die Blut- oder Purpurbuche geht auf eine Mutation einer Rotbuche zurück. Rund 99 Prozent aller existierender Exemplare sollen auf die Mutterblutbuche aus dem Jahre 1690 aus dem Possenwald auf der Hainleite nahe der thüringischen Stadt Sondershausen zurückgehen. Rund um den Baum keimten die sogenannten 11 Schwestern, bei denen die Zucht der Blutbuchen gezielt begonnen wurde. Die Pflanze fand europaweit Interesse, sodass u. a. auch ein sehr früher Abkömmling im Londoner Hyde Park zu finden war und sich von dort aus die Blutbuche weiter ausgebreitet hat.
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