Teilen via:

Aus der Gemeinderatssitzung vom 18.03.2024: Aus Gärtnerei im Ortskern dürfte Baugelände werden

Auch der Wunsch nach Tempo 30 km/h im gesamten Ortsgebiet wurde erneuert – Straßensanierungsplan wird erarbeitet

Angelbachtal. (ram) Kommt auch in Angelbachtal wie auf den Durchfahrtsstraßen der umliegenden Gemeinden eine durchgängige Begrenzung auf Tempo 30 km/h? Gewünscht wird dies unter anderem vom Gemeinderat schon lange. Doch bei der letzten Lärmaktionsplanung im Jahr 2016 hatten die Behörden auf Teilstrecken die Geschwindigkeit bei 50 Stundenkilometern belassen, da die Fahrzeugzahl oder die Lärmbelastung zu gering waren. Jetzt ging es im Gemeinderat um die Fortschreibung des Lärmaktionsplans, die sich aufgrund der Baumaßnahmen an verschiedenen Stellen der Ortsdurchfahrten verzögert hatte, wie Bauverwaltungsleiter Daniel Oestich ausführte. 
Inzwischen liegen für die klassifizierten Ortsdurchfahrtsstraßen Lärmkartierungen der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) vor, welche als Grundlage dienen. Da jedoch für einige Abschnitte keine Daten erhoben wurden, hatte der Bürgermeister das Ingenieurbüro für Verkehrswesen Köhler & Leutwein mit Messungen und Berechnungen beauftragt, welches auch die Fortschreibung des Lärmaktionsplans vornimmt, und vor Jahren die erste Fassung erstellt hatte. Der Entwurf soll voraussichtlich im Sommer vorliegen und dann nach einem Ratsbeschluss öffentlich ausgelegt werden. 
Von Seiten des Gemeinderates kam vor allem die Verkehrssicherheit zur Sprache, die sich durch ein durchgängiges Tempolimit deutlich erhöhen dürfte, beispielsweise in der Wilhelmstraße, wie Karl Kern (Freie Wähler) anmerkte. „Es macht Sinn, dass es einheitlich wird“, erklärte Lukas Del Monego (Junge Liste) und auch Heimo Linse (GAL) ergänzte dazu „der Schilderwald muss ausgedünnt werden“. Ebenfalls für eine Vereinheitlichung sprach sich Jürgen Lutz (Freie Wähler) aus, merkte jedoch an, dass aufgrund der Parksituation oftmals keine 30 Stundenkilometer gefahren werden könne. Einstimmig sprach sich das Gremium bei einer abschließenden Abstimmung für eine durchgängige Begrenzung auf 30km/h aus.
Wenig zu diskutieren gab es in Sachen Straßensanierung. Hier wurde in den zurückliegenden Jahren einiges getan, entweder im Vollausbau oder durch Einbau einer dünnen Asphaltschicht im Kalteinbau. Allerdings gibt es weiter Sanierungsbedarf, wie Bauverwaltungsleiter Oestrich erklärte. Mit dem einstimmigen Beschluss des Rates soll jetzt ein neues Sanierungskonzept durch ein Ingenieurbüro erarbeitet und dann zur Umsetzung vorgelegt werden. Art und Umfang der Maßnahmen sollen Berücksichtigung finden und auch die Finanzierung betrachtet werden.
Ebenfalls einstimmig fassten die Bürgervertreter den Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplans „Mittelbach II“ (5. Änderung). Hintergrund ist die Schließung der Jungpflanzengärtnerei der Gebrüder Leinert im vergangenen Jahr. Auf einer großen Fläche im Ortskern dürften die Gewächshäuser abgerissen werden und auch weitere Freiflächen in die Planung einbezogen werden. Später wäre eine private Erschließung des Geländes denkbar, war in der Ratssitzung zu erfahren. 
Ob dann ein reines Wohngebiet entstehen soll oder auch Gewerbliche Nutzung möglich sei, wollte Christoph Haag (GAL) dazu wissen. Zeigen müsse dies das nun zu beginnende Bebauungsplanverfahren, so Bürgermeister Frank Werner. Einbezogen sollen hier neben den Fachbehörden vor allem die Eigentümer und auch eine mögliche private Projektentwicklungsgesellschaft. 

Zurück